Kolumbien
Jessica Krämer
Online Marketing Specialist
02 März 2023

WORKING TOGETHER HERE AND THERE


Unter dem Motto “Working together here and there” unterstützten wir eine Woche lang Kaffeebäuer*innen der Kooperative Red Ecolsierra in Kolumbien bei ihrer täglichen Arbeit und beim Aufbau des Tourismusprojektes „Macana“.

Macana Turismo ist ein Tourismusprojekt, das Gemeinschaftserlebnisse in der Sierra Nevada de Santa Marta anbietet und insbesondere von den Kaffeebäuer*innen der Region vorangetrieben wird. Das Ecolsierra-Netzwerk leitet zusammen mit dem UNDP (Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen) und dem IKT (Informations- und Kommunikationstechnologien)-Ministerium über sein Digital Public Innovation Center die Umsetzung dieser Initiative.

Das Projekt entstand aus der Notwendigkeit, Erzeugerfamilien, die dem Ecolsierra-Netzwerk angehören, Möglichkeiten zur Einkommensdiversifizierung anzubieten. Diese Familien sehen den Tourismus als Chance zu wachsen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Ziel ist, Reisenden die Möglichkeit zu bieten, bei Kaffeebäuer*innen der Gegend zu leben, damit sie ihre Traditionen und das wunderbare Ökosystem der Berge kennenlernen können.

Komm mit uns auf eine inspirierende Reise nach Kolumbien

Eine Gemeinschaft von Bewohner*innen der Sierra Nevada de Santa Marta öffnete also für uns die Türen, hieß uns willkommen in ihrem Alltag, ihren Produktionstätigkeiten und ihren Farmen voller kultureller, gastronomischer und natürlicher Schätze. In Zukunft soll allen Interessierten die Möglichkeit gegeben werden Geschichte, Ernte, Verarbeitung und Produktion von Fairtrade- und Bio-Kaffee vor Ort zu erleben!

Unser Team war natürlich voller Tatendrang und hochmotiviert dieses wunderbare Projekt zu unterstützen. Wir wollten spüren, was es bedeutet, in der Sierra Nevada de Santa Marta in Kolumbien zu leben – einem der faszinierendsten Orte auf unserem Planeten – mit einzigartigen Landschaften, einer üppigen Natur und einer herzlichen Gemeinschaft von Kaffeebäuer*innen!

Farm von Carlos Vasco

Einige Orte in der Sierra Nevada tragen internationale Namen wie „Sibirien“, „Las Vegas“ oder „Portugal“. Am ersten Tag unserer Reise unterstützen wir also in Sibirien, auf der Farm von Carlos, mit dem Bau eines Bambusgeländers und bei der Kaffee-Ernte. Da die Kaffeepflanzen an sehr steilen Hängen wachsen, wird das neue Bambusgeländer in Zukunft die Ernte erleichtern. Erkenntnis des Tages: Kaffee pflücken ist hart und macht viel Arbeit!

Finca El Diamante

Unser Gastgeber Jaime Garcia ist seit 30 Jahren Kaffeebauer und war Ende der 90er Jahre einer der Mitbegründer von Red Ecolsierra. Auf der Finca El Diamante bauten wir einen neuen Esstisch mit zwei passenden Bänken, damit Jamie in Zukunft noch mehr Menschen zum Essen empfangen kann. Nach dem gemeinsamen Abend am selbstgebauten Tisch teilten sich Männer und Frauen auf. Die Frauen blieben in der Finca, die Männer schliefen in einer Art Hütte bei den Handwerkern. Frühmorgens um 6 Uhr führte uns Elvis, der Sohn von Jaime, zu den Arhuacos, einem indigenen Volk, das noch seine traditionelle Lebensweise pflegt. Eine unbeschreibliche Erfahrung!

Finca El Limon

Auf der Farm von Victor, dem General Manager von Red Ecolsierra, waren erneut unsere handwerklichen Talente beim Bau von Etagenbetten und diversen Malerarbeiten gefragt. Unser absolutes Highlight war die Tour durch die Kaffeefelder von Victor und der Austausch über die Zukunft von Red Ecolsierra. Für uns wurde ein weiteres Mal deutlich, dass es für die Kaffeebäuer*innen in Zukunft darum gehen wird, verschiedene Geschäftsmodelle wie Tourismus, Kakao und Spezialitätenkaffee zu verfolgen. Den Abend ließen wir bei kolumbianischen Tänzen ausklingen. Wir haben übrigens einige echte Tanztalente im Team 😉

Finca Esperanza und Ecohostal Esmeralda

Auf der Farm von Javier Ardila zeigten wir wieder vollen Einsatz beim Bau eines Biertischs und passender Stühle.

Abends übernachteten wir im Ecohostal Esmeralda. Die wunderschöne alte Finca, die vor zwei Jahren in ein Hostal umgewandelt wurde, liegt etwa 1250 Meter über dem Meeresspiegel und entsprechend beeindruckend ist die Aussicht. Für die Mühen des Tages wurden wir mit einem überwältigenden, nächtlichen Blick auf die Umgebung belohnt.

Dann startete auch schon unser letzter Tag in der Sierra Nevada. Wir teilen uns auf: ein Team stellte Schilder für die neuen Wanderrouten auf, ein anderes Team besucht Raimero, ein weiteres Gründungsmitglieder von Red Ecolsierra.

Trocknungsstation La Isabel von Red Ecolsierra

Nach dem Mittagessen war es an der Zeit, die Finca Esmeralda hinter uns zu lassen und die 4-stündige, sehr holprige Rückfahrt anzutreten.

Wieder auf Meereshöhe angekommen, besuchten wir die Einkaufs- und Trocknungsstation La Isabel von Red Ecolsierra. Wir erfuhren auch mehr über das 2018 gestartete Biodüngerprojekt. Dank der Fairtrade-Prämie erhalten die Kaffeebäuer*innen kostenlosen Biodünger, individuell zugeschnitten auf den Nährstoffbedarf des Betriebs, der zuvor durch eine Probe analysiert wird.

Unsere letzte Station ist das vor 2 Jahren gestartete Kakao-Projekt. Fairtrade Original unterstützt 30 Farmer*innen, die neben Kaffee auch Kakao anbauen. Neben dem großen Potenzial, allen Kaffeebäuer*innen ein zusätzliches Einkommen außerhalb der Kaffeesaison zu verschaffen, profitieren insbesondere die im niedrigeren Teil der Sierra Nevada lebenden Kaffeebäuer*innen. Diese leiden schon jetzt deutlich mehr unter den Auswirkungen des Klimawandels. Darüber hinaus ist dieses Projekt gut für die Biodiversität!

Zufälligerweise treffen wir Carlos, Jaime, Elvis und Raimero wieder, die alle ihren Kaffee abliefern. Was für ein schöner Abschluss!

Büro von Red Ecolsierra

Ein weiterer strahlender Tag im pulsierenden Santa Marta! Das Büro von Red Ecolsierra befindet sich am Rande der Stadt in einem Industriegebiet. Ein sehr schönes Gebäude, das vor 9 Jahren mit Hilfe der Sozialprämie erworben werden konnte. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Victor bekam unser Team eine Führung und lernte fast alle Mitarbeiter*innen kennen.Unter der fachkundigen Anleitung von Mildred, Leiterin der Qualitätsabteilung von Red Ecolsierra, wurde frisch angelieferter Kaffee verkostet. Ein wunderbarer Abschluss für eine eindrucksvolle Reise!

Fazit unserer Reise nach Kolumbien

Wir fühlten uns nicht als Besucher*innen, sondern als Teil der Gemeinschaft! Unsere Gastgeber*innen öffneten die Türen ihrer Häuser, um Lernerfahrungen anzubieten, ihre Geschichten zu erzählen, ihre Rezepte und Traditionen zu teilen, aber auch um alles zu erfahren, was wir anbieten konnten, um das Tourismusangebot zu verbessern.

Das Leben im Einklang mit der Natur hat eine viel höhere Bedeutung für diejenigen, die als erstes die negativen Auswirkungen durch den Klimawandel spüren. Wir fühlen uns mehr denn je in unserer Mission bestärkt, uns täglich für ein existenzsicherndes Einkommen der Kaffeebäuer*innen zu engagieren. Wir haben außerdem verstanden, dass wir alle Hüter der Natur sein müssen, um die Schönheit und Vielfalt der Sierra Nevada und aller Ökosysteme der Welt zu bewahren!

 

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Jessica Krämer
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